27. April 2024
Vorstellung und Signierstunde von Band 6 der Wochensprüche von Peter Hohl in der Buchhandlung Wagner, Ingelheim
Fotos: Astrid Jung und Nadja Anthes-Ploch
27. April 2024
Vorstellung und Signierstunde von Band 6 der Wochensprüche von Peter Hohl in der Buchhandlung Wagner, Ingelheim
Fotos: Astrid Jung und Nadja Anthes-Ploch
Peter Hohl, geb. 29.7.1941, Verlagsgeschäftsführer und Texter für Sicherheitsfachliteratur und Aphorismenautor. Leser, die so alt sind, dass sie in den Sechziger und Siebzigerjahren schon fernsehen durften, erinnern sich an ihn vielleicht als Mitgründer und Eduard Zimmermanns „jungen Mann“ im Studio der Sendung Aktenzeichen XY ungelöst, wo er in 12 Jahren auch rund 100 Drehbücher für die Einspielfilme schrieb.
Peter Hohl ist einer der erfolgreichsten lebenden deutschen Aphoristiker. Seine kurzen, ausgefeilten Sätze sind keine altbekannten Zitate und auch keine netten Wortspiele. Sie sind oft scharfzüngige Gesellschaftskritik oder aber hilfreiche Lebensweisheiten. Und sie enden regelmäßig genau da, wo eigene Gedanken des Lesers einsetzen. Für sie ist auf jeder Doppelseite respektvoll Platz reserviert. Denn Zustimmung ist zwar schön; aber wenn ein Aphorismus dazu führt, dass ein Leser vielleicht ganz entgegengesetzte Einsichten für sich erkennt, formuliert und in das Buch schreibt, dann hat es seinen eigentlichen Zweck erfüllt.
Nach 17 Jahren erscheint endlich wieder ein Aphorismen-Buch aus der Feder von Peter Hohl ... und das mit einer Frechheit zum
Weltfrauentag.
Der Titel mit dem dazugehörigen Spruch zum Weltfrauentag wird vielleicht manchen, der das männlich dominierte Rom für unfehlbar hält, provozieren: „Wenn Gott seine Tochter geschickt hätte…“. Und auch die Illustration von Colin Malchus könnte gläubige Christen irritieren: Eine Figur mit segnend ausgebreiteten Armen wie die monumentale Christusstatue auf dem Berg Corcovado in Rio de Janeiro, aber in dem langen faltigen Gewand eine sehr bekannte eindeutig weibliche Person.
Colin Malchus, geb. 11.10.1992, ist im Hauptberuf Mediengestalter und mit der Kreation von Publikationen und Werbematerial eigentlich ausgelastet. Aber nach dem Motto „Der Tag hat 24 Stunden, und wenn das nicht reicht, nehme ich die Nacht dazu“ ist er auch noch ein bemerkenswerter Künstler, wie sich an seinen Bildern auf www.colin-malchus.de unschwer erkennen lässt. Wie er es geschafft hat, dann auch noch 52 Aphorismen ausgefeilt und passgenau zu illustrieren, bleibt sein Geheimnis. Nicht geheim ist, dass er Peter Hohls Enkel ist. Hat aber bei seiner Berufung zum Illustrator dieses Buchs keine Rolle gespielt. Nach einer einzigen überzeugenden Probe-Zeichnung hatte er den Job.